Gag der Woche: Schladmings Ski-WM erhielt die grüne Öko-Medaille
Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat der Schladminger Ski-WM die „grüne Öko-Medaille“ verliehen. Unter anderem für die Selbstverständlichkeit, Pfandbecher statt Mehrwegbecher für den Bier-Ausschank zu verwenden und einen (!) E-Bus – unter zigzig diesel-Bussen – angeschafft zu haben. Dem Beispiel seines Parteifreundes folgend hat Steiermarks Umweltlandesrat Johann Seitinger vor, „das Spiegelbild der Nachhaltigkeit in die Welt rauszutragen“. Für die Welt stellt das als eine gefährliche Drohung dar. Denn von der im Jahr 2008 mit Hilfe des Ökologie-Instituts angekündigten Klimachutz- und Nachhaltigkeits-Initiative ist nicht viel mehr geblieben als die Einhaltung von Bauvorschriften, unter anderem für das neue Kongresszentrum, die man heutzutage ohnehin nicht mehr umgehen kann und die längst und unabhängig von der Ski-WM geplante Renovierung von Schladmings Bahnhof.
Umweltminister Berlakovich wird sich im Zuge seiner windelweichen und opportunistischen Politik demnächst auf dem nächsten Kirtag einfinden und auch dort keinerlei, und schon gar nicht nachhaltige, Spuren hinterlassen. Die Auszeichnung Schladmings mit der „Öko-Medaille“ verrät entweder Wurschtigkeit einer wahrhaftigen und klar definierten Umweltpolitik gegenüber, oder es war ein Gefallen für die Freunde in der Steiermark und im Skiverband. In Berlakovichs Fall kommt mit Sicherheit die den Mann auszeichnende Wichtigtuerei dazu. Seine Aktionen vermitteln meist den Eindruck, der Auftritt sei ner Person sei das Wichtigste Thema auf der Agenda. Probleme kommen und gehen, Berlakovich bleibt bestehen.
Mittlerweile sind nämlich alle ernsthaften Experten einig, dass der Schladminger Event eine große vergebene Chance für die Umweltpolitik in der Region war. Investitionen von 400 Millionen Euro müssen wohl mehr bewirken als die von ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel gelobte tägliche Säuberung der Fanmeilen. Um sein und das Gewissen vieler Anderer zu beruhigen hatte der ÖSV die Marketing-Agentur der Monika Langthaler engagiert. Die war offenbar ihr Geld wert, die Öko-Medaille und die über die Medien schwappende Kritiklosigkeit, mit der über die alibihaften Umweltmaßnahmen berichtet wurden, ist ein großartiger Marketingerfolg. Mit Umweltpolitik und Nachhaltigkeit hat das freilich kaum etwas zu tun.
In der positiven Darstellung problematischer Vorgänge und Personen ist Langthalers Büro Branbows ja eine Expertenbude. Nicht nur „begleitet“ sie den umwelttechnisch desaströsen Weg Erwin Prölls in Niederösterreich, auch das Anfang Februar in Wien stattgefundene Symposion mit dem Privatjetvielflieger und Todesstrafen-Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger war ein schlechter Witz. Aber wer weiss, vielleicht stehen der brave Niki und die tüchtige Moni ja diesbezüglich in Kontakt.
wie konnte ich so ein highlight übersehen?
berlakowitz erklärt diese energetische obszönität einfach zum sparprogramm.
staun!
Können Sie das von Ihnen vielzitierte Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsprogramm des Ökologieinstituts detailliert präsentieren? Oder ist dieses nicht vielmehr eine sehr teure, nie fertig gestellte Fatamorgana?